Manchmal geraten wir in herausfordernde Lebenssituationen, in denen es schwer fällt, den Überblick zu behalten oder Auswege zu finden. Im Alltag fehlt oftmals die Zeit, sich mit den eigenen „Baustellen“ auseinanderzusetzten und herauszufinden, wie wir mögliche Schwierigkeiten vielleicht schon im Voraus vermeiden oder in den entsprechenden Situation lösen können. In solchen Situationen kann es hilfreich sein, sich Unterstützung zu holen und sich in einem geschützten Rahmen neu zu orientieren.
In der Systemischen Beratung wird der Mensch nicht isoliert sondern im Zusammenhang mit seiner Umwelt, vor allem seinen sozialen Beziehungen, betrachtet.
Das heißt, man richtet den Blick stets auch auf den Kontext, in dem die Person handelt. Für die Betrachtung von Herausforderungen bedeutet dies, dass man sich die Frage stellt, wozu bestimmte Verhaltensweisen, Einstellungen oder Glaubenssätze in diesem Kontext gut oder hilfreich sind und welchen Sinn sie in einer bestimmten Situation haben könnten. Davon ausgehend kann dann überlegt werden, welche Alternativen es möglicherweise gibt. So können Perspektivwechsel erzeugt und neue Lösungswege entwickelt werden.
Grundlegend gehen Systemische Berater*innen davon aus, dass der Mensch alles, was er zur Lösung seiner „Probleme“ benötigt bereits in sich trägt.
Ziel der Systemischen Beratung ist es, die individuellen Ressourcen (also alle Mittel, die beispielsweise zur Bewältigung einer Herausforderung notwendig sind, z.B. Kompetenzen und Fähigkeiten), aufzudecken, zu aktivieren und zu nutzen.
Die*Der Ratsuchende wird dabei stets als „Expert*in in eigener Sache“ verstanden, d.h. sie*er entscheidet, welches Anliegen bearbeitet wird und welche Lösungen für sie*ihn gangbar sind.